Gounod: Faust

Ein gewaltiges Drama, eine gewaltige Oper: Als der Franzose Charles Gounod an die Vertonung von Goethes »Faust« ging, musste er sich eine Menge Kritik anhören. Doch heute gilt seine Oper als einzig kongeniale Vertonung dieses Dramas aller Dramen - und jede Neuinszenierung stellt eine der größten künstlerischen Herausforderungen für jeden Regisseur dar. 2004 brachte David McVicar in London eine spektakuläre Produktion heraus, die jetzt auf DVD erscheint. Die Glanzbesetzung vereint Stars wie Angela Gheorghiu, Roberto Alagna, Bryn Tedel, Simon Keenlyside und Sophie Koch unter dem packenden Dirigat von Antonio Pappano.

1859 erlebte Gounods »Faust« in Paris seine Uraufführung, und schon bald galt das emotional aufwühlende Werk als eine der weltweit erfolgreichsten Opern - nicht zuletzt wegen der Vielfalt der dramaturgischen Möglichkeiten bis hin zu romantischen Schauermomenten wie der Walpurgisnacht. Es sei »David McVicars Neuerfindung dieses Opernschlachtrosses des 19. Jahrhunderts« gewesen, jubelte The Independent nach der Premiere, und The Daily Telegraph würdigte die intelligente Inszenierung. Die Medien wurder nicht müde, das All-Star-Ensemble zu feiern - mit einem sängerisch wie darstellerisch rundum überzeugenden Bryn Terfel als Mephistopheles, Sophie Kochs bezauberndem Siebel, Roberto Alagnas hinreißender Verkörperung des Helden zwischen Eleganz, Verzweiflung und Aufbegehren sowie Angela Gheorghius sängerisch betörender wie darstellerisch bewegender Marguerite von höchster Ausdrucksvielfalt.