Das Geschlecht der Kritik
Produktbeschreibung
Im Mittelpunkt der Beiträge stehen ganz unterschiedliche literaturkritische Formate und Medien. Die analysierten Spielarten der zeitgenössischen Literaturkritik reichen vom "Literarischen Quartett" über Publikumszeitschriften, wie "Bunte" und "Playboy", und Buch-Blogs hin zu den Feuilletons der überregionalen Zeitungen. Überdies werden geschlechtliche geprägte Rezeptionsschablonen am Umgang mit Autor*innen wie Elena Ferrante, Marlene Streeruwitz oder der Popliteratur der 1990er Jahre vorgestellt und untersucht. Ein weiterer Fokus liegt auf geschlechtlich-divergierenden Ereignisformen, wie dem Debüt, und Wertungspraktiken, wobei sowohl Strategien der Feminisierung als auch der Virilisierung diskutiert werden. Am Beispiel eines geschichtlichen Vorläufers, der Literaturkritik in der Berliner Moderne Ende des 19. Jahrhunderts, werden so einerseits Kontinuitätslinien deutlich: Die Eigeninszenierung von Kritikern als Vertreter einer hegemonialen Männlichkeit in aktuellen Diskursen ist ein habituell gewachsenes Moment. Andererseits finden sich in der medial diversifizierten Landschaft der Gegenwartsliteratur zahlreiche Phänomene, in denen solch eindeutige (Selbst-)Zuschreibungen unterlaufen und Sprecherpositionen dekonstruiert werden. Neben den Gegenstrategien der Literatur, etwa in den Inszenierungen von Autor*innen, finden sich auch literaturkritische und literaturwissenschaftliche Ansätze thematisiert, die die Strukturen aufbrechen wollen.
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