Verlag
Verlag der Österreich. Akademie der Wissenschaften
Bindung
Hardcover
ISNB / EAN
9783700186168
Maße
179x58x244
von
Barbara Haider-Wilson
Produktbeschreibung
Mit der vorliegenden Studie liegt ein quellenbasierter Beitrag zu jener Geschichte des "katholischen Österreich" in seinem Zusammengehen von Kirche und Staat vor, die Grenzen überschritt und von Inter- wie Transnationalität geprägt war. Vor dem Hintergrund des europäischen Wettbewerbs um Einflussnahme im Heiligen Land - damals Teil des Osmanischen Reiches - werden jene Entwicklungen aufgezeigt, die zu einem verstärkten Engagement der katholischen Großmacht Habsburgermonarchie und einem unter dem Schlagwort vom "friedlichen Kreuzzug" anwachsenden Interesse in weiten Teilen ihrer Bevölkerung geführt haben. Mit der Verknüpfung der Analysekategorien Außenpolitik, Gesellschaft und Mentalitäten werden neuere historiographische Zugänge für das Forschungsfeld fruchtbar gemacht. Im Zentrum der Betrachtung stehen staatlich-kirchliche Akteure (an der Spitze die Dynastie) und Institutionen: das Generalkommissariat des Heiligen Landes in Wien, die Franziskaner-Buchdruckerei, das Konsulat und das Hospiz in Jerusalem, das Malteserspital in Tantur, das Spital der Barmherzigen Brüder in Nazareth und die Missionsstation in Gaza. Neben der Darstellung der Rechtsgrundlagen, die einen wichtigen Rahmen vorgaben, stehen etwa Überlegungen zum "Mönchsgezänk an den Heiligen Stätten" und zur Entwicklung des Pilger- und Vereinswesens. Mit dem Bezugspunkt Heiliges Land lassen sich für die Jahrzehnte von Metternich bis zum Ersten Weltkrieg Konjunkturen und das Streben nach Prestige ebenso erkennen wie eingeschränkte Handlungsräume; stets jedoch bildete das "Jerusalem-Milieu" eine Konstante. Damit erfährt das von der späten Habsburgermonarchie auf dem internationalen Parkett gezeichnete Bild eine mehrdimensionale Ergänzung.
This study is a source-based contribution to the history of 'Catholic Austria' with its cooperation between church and state. It transcended borders and was marked by both inter- and transnationality.Against the backdrop of the European competition for influence in the Holy Land - which was at the time part of the Ottoman Empire - this book traces a series of developments. These comprised an increasing commitment on the part of the Habsburg Monarchy, a major Catholic power, and a growing interest among broad sections of its population under the catchphrase of a 'peaceful crusade'. A combination of foreign policy, society, and mindsets as analysis parameters utilizes recent historiographical approaches for the field of research. The study focuses on state-church actors (with the dynasty at the top) and institutions: the General Commissioner's Office for the Holy Land in Vienna, the Franciscans' printing house, the Consulate, and the Hospice in Jerusalem, the Maltese infirmary in Tantur, the hospital of the Order of St John of God in Nazareth, and the mission station in Gaza. Apart from presenting the legal basis for the European presence, thoughts are offered for example on the 'monks' squabble at the holy sites' and on the development of pilgrimages and associations.For the decades from Metternich up to the First World War, cycles of striving for prestige as well as periods of restricted scope for action characterized Austrian activities in the Holy Land. But the 'Jerusalem milieu' always remained a constant. Therefore, this book adds new aspects to our image of the late Habsburg Empire on the international stage.